Spreelauf 2014

So weit die Füße tragen....

 

Der Spreelauf 2014 führt von Berlin-Spandau über sechs Etappen zur Quelle der Spree nach Kottmar. Ca. 390km. Übernachtet wird in Turnhallen und Jugendherberge (Bauzen). Die tägliche Etappenlänge liegt zwischen ca.50-ca.80km. Alle ca. 10km gibt es Verpflegungspunkte.

 

Man muß doch eine Menge Gepäck mitschleppen für ne knappe Woche Laufen, bei verschiedenen Wetterbedingungen...

Die Strecke auf einen Blick.

 

1. Etappe:  Berlin-Spandau- Neu Zittau: 51,5 km

 

 

Gefühlte 39.950 LäuferInnen weniger als beim Berlin Marathon versammeln sich am  sonnigen So. Morgen an der Spreeum an einer lustigen Schnitzeljagt mit bunten Pfeilen teilzunehmen. Die Stimmung ist super, oder zumindest entspannt, denn keiner weiß ja so genau was einen die nächsten Tage so erwartet...Zunächst eine Etappe durch viele Teile von Berlin, was mal neue Einblicke in die Stadt gewährt, auch abseits der üblichen Marathonstrecke. 

Das kenne ich noch...

Das auch...

Nun sind wir aus der City raus, und es wird langsam ruhiger um uns herum. Zum Glück ist Sonntag.

Irgendwer war vor uns da...keine Sambaband weit und breit, aber die Verpflegungsstände verbreiten gute Stimmung!

Am Ende der ersten Etappe heißt es sich schnell zu organisieren. Wäsche waschen, trocken, solange es die Sonne noch gibt, dann schnell zum Abendessen.

Romantik in Neu Zittau.

 

2. Etappe: Neu Zittau-Beeskow: 66.5km

 

Der Tagesablauf sieht die nächsten Tage wie folgt aus:

4:00 Morgens schaltet Ingo das Licht in der Turnhalle ein, Frühstücken, 6:00 Start der Etappe. Nachmittags ankommen, regenerieren, Abendessen, 21:00 schaltet Ingo das Licht in der Turnhalle aus. Schlafen...

Der Morgen der zweiten Etappe empfängt uns mit herrlichem Sonnenschein. "Ingo-Tours" hat nicht zu viel versprochen...

Heute ist Mo., da sind nicht so viele Leute ausser den Läufern an der Spree unterwegs.

 

3. Etappe: Beeskow-Lübbenau: 79.5km

 

Bei Regen und kühlen Temperaturen wurde heute auch mal "lang" getragen.Das Wetter bin ich ja aus Hamburg gewohnt, aber nicht unbedingt so lange zu laufen. Deshalb nicht viel stehen bleiben an den Verpflegungsständen. Aber eine warme Suppe wird natürlich gerne angenommen.

 

Die orangenen Pfeile sind nicht groß, aber nach ein paar Tagen sieht man sie aus kilometerweiter Entfernung, und ich frage mich wie ich mich in Hamburg ohne sie orientieren soll.

Ohne Worte

Nun, wenn die Störche im Winterurlaub sind, kann man da wohl eine Ferienwohnung mieten...für die Kletterfreunde...

 

Der Spreewald bietet zumindest etwas Schutz vor dem Regen.

Ohne Worte

Da haben wir nicht nur den Spreewald, sondern auch die Gurken! Sauer macht ja angeblich lustig.Allerdings probiere ich am Abend die Gurken nur als Beilage, und freue mich doch mehr über das tolle, warme Essen der AWO-Kantine.

 

4. Etappe: Lübbenau-Spremberg 73.4 km

 

Wir haben den Regen hinter uns gelassen, und auch wenn es um 6:00 morgens noch etwas schummrig und frisch ist, der Tag wird schön. Sonnig und warm.

 

 

Leider fängt mein rechter Fuß an zu schmerzen.  Die Verpflegungsleute raunen mir " Shint splint" zu, was kein gutes Zeichen ist. habe ja noch keine Etappenläufe gemacht. Aber es sind schon andere Läufer wegen der Entzündung der Sehne am Schienenbein ausgeschieden. Ich will es ja nicht übertreiben. Gibt ja noch ein Leben nach dem Spreelauf.

 

5. Etappe: Spremberg- Bautzen: 71.7km

 

Der Fuß schmerzt trotz kühlung, hochlegen, massieren u.ä. noch immer. Schon beim Start merke ich...das gibt heute nix mehr. Ich versuche ganz langsam zu laufen, wie schon gestern zum Schluß, aber irgendwann kann mich ne Oma mit Rollator überholen. Nach ca. 37km bei VP 3 beende ich die Etappe und das Rennen.

 

Das tut bei der vorletzten Etappe nätürlich noch mal doppelt weh, aber nützt ja nüscht.Nun bin ich 20 km von Bautzen entfernt, was ich nicht so viel finde, habe auch etwas Kleingeld dabei...aber...meine Idee den Bus zu nehmen wird gehemmt durch die Tatsache, das wir 12:00 Mittags haben, und er letzte Bus um 11:30 fuhr, der nächste um 14:30...Ein Taxi! Ich frage mal beim Schlachter. nach langem Studium der Gelben Seiten kommen wir zu keinem Ergebnis. Ich werde zum Bäcker geschickt, aber da bekomme ich nur die Auskunft: " ja, ist schlecht hier wegzuzkommen auf dem Land". Hilft mir und dem Fuß auch nicht so recht weiter. Ich versuche es mal mit Trampen, aber mit meinem FC St. Pauli-Shirt wollen mich auch die zwei Autos mit HH Kennzeichen nicht mitnehmen. Sind wohl vom anderen Verein...

Meine Rettung sind dann die Leute vom Verpflegungspunkt die mich auf der Straße wieder auflesen, und nach Bautzen mitnehmen. Vielen Dank!

So komme ich dann mit Elephantenfuß doch noch dazu den Einlauf der Ersten zu erleben. Wobei Dirk natürlich schon lange im Ziel ist.

 

6. Etappe: Bautzen-Kottmar-Walddorf: 47km

 

Heute bleibt mir nichts anderes übrig, als dem Feld hinterher zu schauen. Und viel Glück zu wünschen. Ich versuche mich noch etwas nützlich an einem der Verpflegungspunkte zu machen, und den Lauf mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Dann geht es aber auch schon schnell mit dem Auto in Richtung Ziel, denn heute will ich mir mal die Sieger beim Einlauf anschauen.

Die Skischnze vom Ski-Club Kottmar. Die letzten Kilometer haben noch ein paar nette Steigungen für die LäuferInnen zu bieten. Aber alle wollen jetzt ankommen.

 

 

Die Sieger im Ziel!  Sehen nach 390km noch ganz entspannt aus...

 

Ich gönne mir bei der Rückfahrt im ICE eine Kleinigkeit. Hilft ganz sicher gegen Elephantenfuß!